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Legenden und Idole – große Namen am Gaisberg

Auf die Zuschauer üben Bergrennen seit jeher eine große Faszination aus. Auf kurvenreichen und imposanten Bergstraßen kämpfen die Fahrer allein gegen den Berg, das Wetter und die Zeit. Bei dieser Disziplin gibt es kein Pardon, selbst den kleinsten Fahrfehler verzeiht der Berg nicht. Das Publikum ist hautnah dabei. Auf Böschungen und (Ab)Hängen stehend oder sitzend, werden die hochkonzentrierten Pilot/Innen angefeuert, wenn sie im Höllentempo den Berg hinaufdonnern, um den Sieg zu erringen.

Bei sämtlichen Gaisbergrennen waren die großen Rennfahrer ihrer Zeit waren vertreten. Stellvertretend für all diese wagemutigen und großartigen Fahrer/Innen, wollen wir uns im Rahmen der Sonderausstellung „Triumpfe am Berg“, 95 Jahre Gaisbergrennen, an einige von ihnen zurück erinnern.

Hans von Stuck

Durch seine vielen Erfolge und sein besonderes Talent für Bergrennen ist er als „der Bergkönig“ in die Geschichte des Motorsports eingegangen. 1962 beendet er seine aktive Laufbahn als Rennfahrer und hatte bis zu diesem Zeitpunkt an die 400 Rennen siegreich absolviert.

Rudolf Caracciola

Caracciola war vor dem Zweiten Weltkrieg der erfolgreichste Fahrer in Europa. Besonders im Regen galt der Pilot als schneller und sicherer Fahrer, was ihm den Spitznamen „Regenmeister“ einbrachte. In den Jahren 1930 und 1931 gewann er die Europa-Bergmeisterschaft in der Klasse der  Sportwagen auf Mercedes-Benz und 1932 auf Alfa Romeo die für Rennwagen.

Ernst Günther Burggaller

Seine Rennfahrerkarriere begann Burggaller als Motorradrennfahrer. 1928 wechselte er in den Automobilsport und wurde zu einem der erfolgreichsten Bugatti Fahrer Deutschlands.

Joachim von Morgen

startete seine Karriere 1927  als wohlhabender Herrenfahrer auf Amilcar. 1930 kaufte der Berliner einen Bugatti T35B, mit dem er an internationalen Straßen- und Bergrennen teilnahm.

 „Buba“ oder „Mungo“, so sein Neckname, fuhr 1931 trotz Regen ein fehlerfreies Rennen am Gaisberg. Der Gaisbergrekordhalter  Joachim von Morgen erreichte bei diesem Rennen mit seinem Fahrzeug im Schnitt 92,32 km/h, in einer Zeit von 7 min. 44,5 sec.

Manfred von Brauchitsch

Bei den Motorsportbegeisterten galt er als wahrer Teufelskerl. Immer bereit ein Wagnis einzugehen, war er einer der furchtlosesten Piloten des Mercedes Benz Rennteams. Beim dritten Gaisbergrennen 1931 war er auf seinem gewaltigen Mercedes Benz SSK, wie zu erwarten war, der Schnellste in der Sportwagenklasse. Mit einer absoluten Bestzeit von  7 min. 45,36 sec. erreichte er sogar beinahe die Rekordmarke der Rennwagenklasse.

Graf Arco von Zinneberg

In den 1920er und 1930er Jahren nahm er als Privatfahrer höchst erfolgreich an zahlreichen Rennen teil. Beim ersten internationalen Rennen am Gaisberg 1929 fuhr Max Graf Arco von Zinneberg in der Sportwagenklasse die schnellste Zeit. Mit 8min. 50,96 sec., was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 Km/h entspricht. Damit stellte er mit seinem Mercedes SSK, auf der damals 11,84 km langen Strecke  auch den Tagesrekord auf und war mit dieser Leistung sogar schneller als die Rennwagen.

Hans Herrmann

Auf dem Boden rutschend, durch die Luft wirbelnd, sich ins Cockpit duckend … er war in einige spektakuläre  Unfälle verwickelt und trägt seinen  Spitznamen „Hans im Glück“ zurecht. Er ist eine Motorsportlegende und einer der vielseitigsten deutschen Piloten und war in vielen Disziplinen erfolgreich.  Bei Langstreckenrennen, Rundstreckenrennen Formel 1 und 1957 und 1958 startete er mit einem Borgward 1500 RS bei der Europa-Bergmeisterschaft und wurde (1957) Vizemeister.

Edgar Barth

Auch er begann wie so viele seiner Rennkollegen beim Motorradrennen. In den frühen 1950er Jahren machte er durch seine Erfolge im internationalen Renngeschehen von sich Reden. Er war am Start von Formel 2-, Sportwagen- und Bergrennen. Er war unter anderem dreimaliger Gewinner der Europa Bergmeisterschaft (59 / 63 / 64). Vor allem im Jahr 1963 war seine Leistung herausragend und beeindruckend, denn von den sieben Rennen die absolviert werden mussten, gewann er sechs Bewerbe.

Heini Walter

Der Schweizer Heini Walter fuhr Rennen von 1947 – 1968. Vorwiegend startete er als Privatfahrer mit seinen eigenen Fahrzeugen. Er errang viele Erfolge bei Bergrennen und gewann mehrere internationale Titel. Das Gaisbergrennen 1959 zeigte sich wettertechnisch nicht von seiner besten Seite und ging als Regenrennen in die Geschichte ein. Zwei Privatfahrer bewiesen sich als Regenspezialisten, die sogar die Porsche-Werksfahrer schlugen: Der Schweizer Heini Walter und der Österreicher Ernst Vogel, beide auf Porsche RSK waren in ihren Wertungsklassen schneller als die beiden Porsche-Werksfahrer Graf Berghe von Trips (Porsche RSK) und Edgar Barth (Porsche RSK).

Jochen Rindt

Der sechste Große Bergpreis von Österreich, fand am 09.09.1962 statt. Es war das letzte der der insgesamt sieben Läufe, die zur Europa Bergmeisterschaft gefahren wurden. Am Start ein junger Sportler, der erstmals für das Gaisbergrennen gemeldet worden war und den keiner kannte. Startnummer 87, Jochen Rindt, bei seinem Debut wird er Sieger der Klasse Tourenwagen bis 1300 cm³. Er gewinnt dieses Rennen mit 5 Sekunden Vorsprung. Später wird der deutsche Staatsbürger eine österreichische Rennlizenz erhalten. Und  1966 die Sensation, er wird der erste österreichische Automobil-Formel-1-Weltmeister.