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Pilotinnen aus Leidenschaft – es wird „modern“

Beim Rennsport handelt es sich im ersten Blick um ein Refugium für Männer, eben reine Männersache. Damen sind eher rar. Allerdings sind schon im Kaiserreich Frauen im Starterfeld von Tourenfahrten, Bergrennen oder den Prinz-Heinrich Fahrten zu finden. Emmy Opel, Gertrude Eisenmann oder Lilli Sternberg sind zu dieser Zeit erfolgreiche Pilotinnen und für ihre männlichen Rennkollegen eine ernstzunehmende Konkurrenz.

„Ich war berauscht von der Geschwindigkeit, bewahrte aber in gefährlichen Kurven kühles Blut und ließ den wilden Bugatti erst im Zielbereich mit vollem Gas los…“

Dieses leidenschaftliche Zitat stammt von Elisabeth Junek. In den 1930er Jahren wird diese Frau die erfolgreichste internationale Rennfahrerin. Als 24jährige junge Dame fährt sie ihr erstes Rennen in Pilsen (Tourenwagenklasse) und siegt auf Anhieb als erste Frau in einem internationalen Rennen. Aus ihrem Wagen holt sie unglaubliche 140 km/h heraus. Dieser Erfolg war kein „einmal Sieg“ , denn ein Jahr später ist sie mit ihrem Bugatti beim ersten großen Preis von Deutschland dabei. Sie holt sich den Sieg in der 3-Liter-Sportwagenklasse und somit den vierten Platz im Gesamtklassement. Sie ist ein Rennvollblut und nimmt als Privatfahrerin auch die Herausforderung an, die internationale Targa Florio in Sizilien zu bestreiten, das als das härteste Autorennen gilt. Schon nach zwei Runden setzt sie sich an die Spitze des Feldes und fährt gemeinsam mit den ganz Großen des Rennsports um die Wette. Ihr Ergebnis bei der Targa Florio 1928: Platz fünf in der Gesamtwertung und Sieg in der Klasse der Privatfahrer.

Pionierinnen – Pilotinnen – Rekorde

Camille du Gast

Ihrer Kollegin der Französin Camille du Gast, eine der ersten Rennfahrerinnen in der Automobilgeschichte, ist es im Jahr 1904 noch ganz anders ergangen. Obwohl sie ihr Können bereits mehrfach bewiesen hatte, wurde sie von der Rennkommission für das Bennett Rennen (1904) kurzerhand gesperrt. Grund „weibliche Nervosität“ – Teilnahme verweigert.

Clärenore Stinnes

Clärenore Stinnes bestreitet zwischen 1925 – 1927 siebzehn Autorennen. Das war ihr noch nicht genug an Nervenkitzel und Abenteuer, denn gleich danach startet sie mit ihrem Adler Standard 6 zu einer Weltreise und bewältigt innerhalb von zwei Jahren 47.000 Kilometer. Mit dieser Leistung umrundete sie als erster Mensch die Welt in einem Auto

Dorothy Levitt

Der umfunktionierte Schminkspiegel

Dorothy Levitt war Anfang 1900 die bekannteste englische Motorsportlerin. Sie fuhr nicht nur Rennen, sondern betätigte sich auch als Autorin und schrieb 1906 „ The Woman and the Car“. Diese Buch ist das erste von einer Frau verfasste Werk, ein Handbuch zum Autofahren mit vielen wertvollen Ratschlägen. „Frauen sollten an geeignetem Platz im Auto einen kleinen Handspiegel mitführen und ihn von Zeit zu Zeit hoch nehmen, um während der Fahrt im Verkehr nach hinten zu blicken“ riet sie in ihrer Publikation.

Erika Mann

Erika Mann, (Tochter des Schriftstellers Thomas Mann) ist eine begeisterte Fordfahrerin. Sie gewinnt 1931 die 10.000 Kilometer Rallye und tritt lautstark für ihre Leidenschaft ein. In einem Artikel dokumentiert sie ihren Sieg „Es braucht nicht nur Muskelkraft, mir scheint die Frauen haben es nicht viel schlechter gemacht…“

Ines Folville

Ines Folville betreibt eine Verkaufsvertretung des Autoherstellers Steiger, was generell für Frauen dieser Zeit schon ungewöhnlich ist. Sie ist nicht nur Geschäftsfrau, sondern auch Rennfahrerin. Mitte der zwanziger Jahre ist sie mehrmals bei 24-Stunden-Rennen erfolgreich und fährt mit ausgekugelten Arm durchs Ziel.

Margot von Einsiedel

Margot von Einsiedel ist sowohl bei der Targa Florio als auch bei Rundstreckenrennen auf dem Nürburgring und der Berliner AVUS eine erbitterte Konkurrentin von Elisabeth Junek. Margot war Unternehmerin, Luftfahrtpionierin und Automobilrennfahrerin. Liliane Roehrs zeigt, dass sich auch mit dem ersten in Serie gefertigten Kleinwagen, dem als „Kommissbrot“ bekannten Hanomag 2/10 PS, Renngeschichte schreiben lässt.
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